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Projektskizze zum Leerstandsmanagement in der Lausitz

Leerstand managen - Chancen nutzen

Im ländlichen Raum werden zukünftig mehr Gebäude leer stehen als heute. Diese Situation ist eine Chance für die Lausitz, etwa beim Werben um großstadtmüde Zuzügler oder um Rückkehrer*innen. Zwingend notwendig sei dafür eine professionelle Erfassung, Vermarktung und Entwicklung leerstehender Gebäude. Zu diesem Ergebnis kommt eine Projektskizze im Auftrag der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, die sich mit dem Leerstandsmanagement beschäftigt.

Schon heute gehört die Lausitz zu den „ältesten“ Regionen Deutschlands. Dieser Trend hält an. 2030 werden im Landkreis Görlitz etwa 23% der Bewohner älter als 80 Jahre sein (57.500 Einwohner von 250.000). Anderen Landkreisen geht es ähnlich. Das hat auch Folgen für den Immobilienmarkt. Auf dem Land leben viele ältere Einwohner im eigenen Haus, das im Sterbefall frei wird und somit zusätzlichen Leerstand erzeugt. Viele Gemeinden abseits der Großstädte, Mittelzentren und touristischen Hotspots haben schon Probleme mit privaten Immobilien, „die keiner haben will“. Ein heute beginnendes und vorausschauendes Leerstandsmanagement kann lenkend entgegenwirken.

Die Projektskizze geht von vier wesentlichen Faktoren aus, die man für ein erfolgreiches Leerstandsmanagement benötigt:

1. Breit angelegte Wissensvermittlung: Sowohl in Verwaltungen wie in der Bürgerschaft bestehen erhebliche Wissensdefizite zu diesem komplexen Thema.

2. Zusätzlichen Personalbedarf abdecken: Schlank geschrumpfte Verwaltungen können in der Regel nicht zusätzlich die Aufgabe eines Leerstandsmanagements übernehmen. Personalstellen benötigen entsprechende Haushaltsmittel.

3. Langfristige Strategie: Verwaltungen und Bürger benötigen langfristig angelegte Finanzierungs- und Förderinstrumente, um sich der Aufgabe zu widmen. Hier sind Bund und Länder gefragt.

4. Kooperation statt Kirchtürme: Ein Leerstandsmanagement in der Lausitz muss länderübergreifend gedacht und umgesetzt werden.

Ein Leerstandsmanagement kann Lösungen bieten, um auf die sich ändernden Bedarfe rechtzeitig zu reagieren. Dazu gehören soziale Innovationen wie das Mehrgenerationenwohnen, Share & Care-Modelle oder auch das Gemeinschaftswohnen, das insbesondere von potenziellen Zuzüglern schon jetzt nachgefragt wird. 

Diese und weitere Ansätze sind nachzulesen in der Projektskizze „In gute Hände! – Entwicklung eines Leestandmanagement-Instruments für die Lausitz mit dem Fokus auf die ländlichen Räume“. Diese finden Sie hier.

 

Beispiel einer Problemimmobilie: Rittergut in der Oberlausitz (Foto: Jan Hufenbach)

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